Warum Wildpflanzen essen?

Mehr Vitamine, Mineralien, Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe …..

IMAG4116 Jedes Blatt ist eine kleine komplizierte Chemiefabrik, welche Sonnenstrahlen aufnimmt und in einem komplexen Prozess in Materie umwandelt. Eine Pflanze besteht zu 95% aus gespeicherter Energie, die mithilfe des Sonnenlichts produziert wird. Diese Energie ist eng verbunden mit der Lebensenergie und dem Immunsystem der Pflanze. Darin liegt die Fähigkeit zu Wachstum, Vermehrung, Kraft und zur Abwehr von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten.

Jede Art von Stress, wie z.B. Kunstdünger, Herbizide, Gifte in Pflanzenschutzmitteln und ähnliches schädigt das Immunsystem und schwächt die Pflanze. Auch die Böden werden immer ärmer an Mineralien im Konventionellen Anbau und somit auch die Pflanzen und ihre Früchte. Die geballte Ladung an Vitaminen, Mineralien, Sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und mehr befindet sich aber noch in den Wildpflanzen.

In einem Experiment von Ernährungswissenschaftlern vom Schwarzwald-Sanatorium Obertal ging hervor, dass es einen großen Nährstoffverlust in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, in der Zeit von 1985 und 1996 gab. Der gesamte Bericht darüber ist in der deutschen Zeitung „Die Welt am Sonntag vom 24. August 1997“ nach zu lesen. Fakt ist dass größten Teils nicht nur die Nährstoffe in den Lebensmitteln gesunken sind, sondern auch der Nährstoffbedarf des Menschen sich erhöht hat. Als Gründe werden Stress durch gewachsenen Arbeits-, Freizeit- und Umweltbelastung genannt und auch ein vermehrter Alkoholkonsum. Eine Flasche Wein vernichtet den Magensiumbedarf von zwei Tagen.

Brokkoli
Calcium 103 33 minus 68%
Folsäure 47 23 minus 52%
Magnesium 24 18 minus 25%
Möhre
Calcium 37 31 minus 17%
Magnesium 21 9 minus 57%
Spinat
Magnesium 62 19 minus 68%
Vitamin B6 20 82 minus 59%
Vitamin B 51 21 minus 58%
Apfel
Calcium 7 8 plus 12%
Magnesium 5 6 plus 20%
Vitamin C 5 1 minus 80%

Gehalt an Mineralien und Vitaminen in Milligramm je 100 Gramm Lebensmittel
(Quelle: Schaller Gerd, 2012)

Gerade im Sport ist eine optimierte Nährstoffversorgung von großer Bedeutung. Mehr körperliche Aktivität bedeutet einen höheren Energieverbrauch – abhängig von Größe und Zusammensetzung des Körpers, Alter und Trainingszustand. Daher erhöht sich auch der Bedarf an allen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die am Energiestoffwechsel beteiligt sind. Weiters sind all- jene Nährstoffe wichtig für Sportler, welche blutaufbauend sind, den Sauerstofftransport unterstützen, bei der Regeneration beteiligt sind, das Immunsystem steigern und antioxidativ wirken.

Kostenlos und überall erhältlich

Wildpflanzen stellen außerdem eine preisliche Alternative dar. Was unseren Groß- und Urgroßeltern einst das Überleben sicherte, wird von manchen Enkel als exotisches Erlebnis genossen. „Exotisch“ ist es nur deshalb, weil Mangos aus Brasilien und Zitronengras aus Thailand heute im Supermarkt um die Ecke zum Standardsortiment gehören, während Giersch und Wegerich unerkannt und unbeachtet oft direkt neben dem Parkplatz des Supermarkts wachsen.

Naturverbundenheit

IMAG2474Raus in die Natur zu gehen, neugierig die Pflanzenwelt zu erkunden, forschen, studieren, sammeln, zubereiten und am Ende das Verzehren des selbst gesammelten – dies sind Gründe für mich warum ich essbares Wildgemüse liebe und mich so gerne mit ihnen Beschäftige. Auch ein Stückchen Unabhängigkeit kann man sich so schaffen.

2012 habe ich im Zuge meiner Ausbildung zur Dipl. Ernährungstrainer dann das Thema „Optimale Nährstoffversorgung durch Wildpflanzen“ für meine Diplomarbeit gewählt. In ihr habe ich ca. 30 Essbare Wildpflanzen aufgezählt und Rezepte dazu geliefert. Seit 2015 gebe ich nun Wildkräuterführungen im Raum Wien. Die nächsten findest Du unter „Anmeldungen“. Gerne kannst du mich auch direkt kontaktieren und für eine Wanderung buchen.